Berührende Geschichten
Christraude Weber arbeitet 1972 als Krankenschwester für die Missionsgesellschaft DMG in Äthiopien.
Als eine hochschwangere Frau zu Ihr kommt, beginnt eine besondere Zeit für Christraude.
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Christraude Weber arbeitet 1972 als Krankenschwester für die Missionsgesellschaft DMG in Äthiopien.
Als eine hochschwangere Frau zu Ihr kommt, beginnt eine besondere Zeit für Christraude.
In unserem Adventkalender finden Sie eine solche Geschichte von Christraude Weber, einer Patientin, die mit große Lebensfreude ihren Ruhestand in Angelbachtal erlebt.
Erfahren wir in unserem Leben eher zufällig besondere und wichtige Momente oder wissen sie sich von Gott geführt?! Sie dürfen das für sich selbst bewerten und entscheiden, wie Sie Ihre eigenen Lebensgeschichten beurteilen. Christraude Weber spricht von Gottes Führung, wenn Sie von Ihrem Leben, von der Zeit als Krankenschwester und Missionarin in Afrika, aber auch von ihren Begegnungen der letzten Woche erzählt.
Wir finden, sie hat Recht: Wer nicht den Mut hat, Führung Gottes mit einer offenen Erwartung zu erbitten, wird diese Führung auch nicht erleben oder sie in seinem Leben zumindest nicht erkennen. Sicher haben Sie auch sehr besondere Begegnungen in ihrem Leben erlebt, die Sie nachhaltig geprägt haben, die Ihnen einen anderen Blick auf das Leben ermöglichen. Wir freuen uns, wenn Sie den Mut haben uns Ihre Geschichte zu erzählen, damit wir Sie hier für alle sichtbar machen können.
Wer glaubt, er habe viel erlebt...
Christtraude Weber ist Krankenschwester. Die aktive 90-jährige verbringt ihren Ruhestand in einer Wohnanlage für ehemalige Missionare der Deutschen Missions-Gesellschaft (DMG) in Eichtersheim.
Sie arbeitete viele Jahre in der Mission, unter anderem vier Jahre, Anfang der 70er Jahre, in einer kleinen ambulanten Klinik in Äthiopien, in Waliso. Sie war der Herausforderung durchaus gewachsen, auf sich allein gestellt, als Krankenschwester, eigentlich wie eine Ärztin, den Menschen vor Ort medizinisch zu helfen.
Eines Tages kam eine Frau unter starken Wehen zu ihr in die Klinik. Bei der Untersuchung stellte Christtraude fest, dass eine Zwillingsgeburt ansteht. Schnell kamen die beiden Mädchen zur Welt, als eine weitere geschlossene Blase hervorkam. Sie dachte zunächst, es sei die Nachgeburt, eröffnete aber mit der richtigen Vermutung die Blasenhaut und fand darin ein weiteres, viel kleineres, aber kräftig schreiendes Mädchen. Gerade einmal 1.200 Gramm wogen die beiden Säuglinge. Das dritte Mädchen wog lediglich 900 Gramm. Hatten die Kinder unter diesen Umständen überhaupt eine Überlebenschance?
Ihr Plan, die Mutter mit den Kindern für mindestens zwei Wochen in der Klinik zu betreuen und zu stabilisieren, wurde von der Entscheidung der Mutter jäh durchkreuzt. Sie musste zurück in Ihre Hütte, in der sie ihre vier anderen kleinen Kinder zurückgelassen hatte.
Christtraude und ihr Helfer begleiteten die frisch entbundene Frau mit ihren drei Neugeborenen zunächst mit ihrem VW-Käfer und mit einem 20-minütigen Fußmarsch zurück zu ihrer Hütte, mitten im Busch.
Besorgt fuhr sie am nächsten Morgen gleich wieder hin, da sie wusste, dass die Mutter die Kleinen nicht ausreichend versorgen konnte. Sie nahm zunächst das kleinste Baby mit und versorgte dann im Wechsel die drei Babys rund um die Uhr im Rhythmus von 14 Tagen über einen Zeitraum von vier Monaten in der Klinik, wo sie selbst wohnte. Die drei überlebten die ersten kritischen Monate und entwickelten sich danach sehr gut.
Später, als sie an eine andere Missionsstation in den Norden versetzt wurde, verlor sich der Kontakt. Nach 24 Jahren traf sie 1996 die jungen Frauen bei einem Besuch in Äthiopien, in der Kirchengemeinde ihrer alten Missionsstation in Waliso, wieder. Alle drei waren wohl auf, engagierten sich in der Kirche und standen mitten im Leben. Danach verlor sich der Kontakt erneut.
Wenn Hilfe wirklich Frucht bringt
85‘ war sie bereits. Als Christtraude Weber 2018 mit mit dem Zug über München an den Tegernsee reiste, erlebte sie etwas wirklich Unglaubliches: Bei einem Zwischenhalt am Münchener Hauptbahnhof nahm sie einen Imbiss ein, als ihr plötzlich die Bedienung des kleinen Kiosk ins Auge fiel. Sie erkannte, dass die Frau wahrscheinlich Äthiopierin war. Sie sprach sie auf Amharisch, einer der vielen äthiopischen Landessprachen, an. Die verblüffte Frau bestätigte, dass sie aus Äthiopien komme. Sie kamen ins Gespräch und fanden schnell heraus, dass sie eine der Drillinge war. Bereits seit 20 Jahren lebte sie mit ihrem Ehemann und zwei Töchtern in Deutschland.
Das Wiedersehen war eine unglaublich schöne Überraschung, ein Wunder, ja, Gottes Führung. So empfindet es Christtraude Weber. Die beiden Frauen umarmten sich weinend vor Freude und pflegen seither einen herzlichen Kontakt.
Wiedersehen nach 22 langen Jahren
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Wenn Sie auch eine oder mehrere besondere Erlebnisse hatten, die ihr Leben besonders geprägt haben, dann freuen wir uns, wenn Sie sie uns erzählen, damit wir sie an andere weitergeben.
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